In liebevoller Erinnerung

80 Jahre und ein Bisschen leiser.
Hie und da etwas weiser.
Beim Gedächtnis manchmal grosse Verspätung.
Wie heisst der Mann, die Frau, dann sagt man einfach Du
und fühlt sich dumm.
Was solls, ein freundlicher Blick, ein gutes Wort
und sogleich ist dieser Mangel wieder fort.

Wirf über Bord alle Deine Bedenken.
Das Leben kann Dir trotzdem viel Schönes schenken.
Sind auch die Augen manchmal nicht ganz klar.
Doch siehst Du besser, was gut ist und wahr.

Man freut sich an kleinen Dingen des Lebens.
Keine Mühe, keine Anstrengung ist vergebens.
Der Kampf mit dem Alter ein Teil unseres Wesens.

Haben wir einen schlechten Tag,
denken wird, dass das morgens besser sein mag.
Oft möchte der Kopf, die Beine aber nicht,
da fällt halt das Alter ins Gewicht.
Das zu verstehen und erkennen,
braucht grosse Anstrengung und lernen.

Und wenn man da und dort etwas biegt,
hat man doch wieder einmal gesiegt.
Ein Auf und Ab ist es sowieso,
doch lasst uns im Leben bleiben froh.
Und geht halt mal etwas nicht,
geh nicht zu streng mit Dir ins Gericht.
Auch den Jungen kann nicht alles gelingen.
Darüber liesse sich auch ein Liedchen singen.

Vergessen wir heute unsere Sorgen
Und denken wir alle an ein gutes Morgen.
Und scheint alles vergebens, ich sag’s mit einem Satz.
So ist es wichtig und nicht für die Katz.
In diesem Sinne leb ich jeden Tag
und erwarte was kommen mag.

Bemühe mich nicht die Geduld zu verlieren,
nicht ganz alles zu riskieren.
Meinen Humor zu behalten,
im Haushalt noch selber zu schalten und walten.

Was soll’s der Spiegel zeigts, die Schönheit ist vorbei,
aber das ist mir, jetzt einerlei.
Botox und Spritzen, das tue ich mir nicht an.
Ich mache nicht mit, diesen Jugend Wahn.
Ich bleibe, wie mich Gott erschaffen hat
und dies bis zu meinem letzten Tag!

Der Tod guckt öfters zum Fenster herein.
aber er denkt sich, die lasse ich noch etwas sein.

Es liegt ja alles in Gottes Hand.
Nur müssen wir anziehen das richtige Gewand.
Wir vertrauen darauf was kommen mag
und freuen uns an jedem guten Tag.
Und geht dann mal das Himmelstor auf,
fliegen wir zum Petrus hinauf.

– Ruth Studer-Peier, 09. März 2011 –